Politiker in Deutschland und auf der ganzen Welt haben Emmanuel Macron zum Ausgang der Wahl in Frankreich gratuliert, bei der der Präsident der Mitte seine rechtspopulistische Rivalin Marine Le Pen besiegte und für eine zweite fünfjährige Amtszeit zurückkehrte.
Macron schlägt Le Pen bei den französischen Präsidentschaftswahlen
Am Sonntagabend gewann Macron als erster französischer Präsident seit fast zwei Jahrzehnten eine zweite Amtszeit und brachte 58,54 Prozent der Stimmen nach Hause, verglichen mit 41,46 Prozent von Le Pen. Das Ergebnis wurde als entscheidender Sieg für den pro-europäischen, zentristischen Macron gewertet, sah ihn aber auch im Vergleich zu 2017 an Boden verlieren.
Le Pen gewann mehr als 13 Millionen Stimmen, die höchste je erzielte Zahl für eine rechtsextreme Partei bei einer französischen Präsidentschaftswahl, nachdem sie versprochen hatte, die Krise der Lebenshaltungskosten zu beheben, ein Kopftuchverbot zu verhängen und eine Politik zur Priorisierung von einheimischen Franzosen einzuführen für Jobs, Wohnraum, Sozialversicherung und Gesundheitsversorgung – eine Politik, die Macron als „rassistisch“ und „spaltend“ bezeichnet.
Macron gratulierte von Politikern in Deutschland und weltweit
Viele Politiker in Deutschland und auf der ganzen Welt zeigten sich erleichtert über Macrons Wahlsieg. Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte seinem französischen Amtskollegen am frühen Sonntagabend, nachdem Prognosen ihn auf dem Weg zum Sieg gezeigt hatten. „Ihre Wähler haben heute einen starken Vertrauensbeweis in Europa abgegeben. Ich freue mich, dass wir unsere gute Zusammenarbeit fortsetzen werden“, schrieb Scholz auf Twitter. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb: „Ihre Wiederwahl ist auch für uns Deutsche eine gute Nachricht … Sie haben der Demokratie in Frankreich und in Europa einen großen Dienst erwiesen.“
Aus aller Welt kamen Glückwünsche von US-Präsident Joe Biden, der Frankreich als „unser ältesten Verbündeten und wichtigen Partner bei globalen Aufgaben“ bezeichnete, sowie vom britischen Premierminister Boris Johnson, der Frankreich ebenfalls als „einen unserer engsten und wichtigsten“ bezeichnete wichtige Verbündete.“
Der ukrainische Präsident Volodymr Selenskyj überbrachte ebenfalls seine Glückwünsche und schrieb auf seinem offiziellen Twitter-Account: „Herzlichen Glückwunsch an den Präsidenten und einen wahren Freund zu seiner Wiederwahl. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam zu neuen gemeinsamen Erfolgen aufbrechen werden. Auf ein starkes und geeintes Europa.“
Zu den Glückwünschen gehörten jedoch auch einige warnende Worte, etwa Saskia Esken von der SPD, die sagte, dass mehr getan werden müsse, um den Aufstieg der extremen Rechten einzudämmen. „Ganz Europa hat die Aufgabe, auch diesen Tendenzen entgegenzuwirken, auch dafür, dass sich die Menschen stärker mit der Politik verbunden fühlen, als es derzeit offenbar vielerorts der Fall ist“, sagte sie dem Deutschlandfunk.