Wer aus dem europäischen Ausland nach Deutschland einreist, muss sich künftig nicht mehr in häusliche Quarantäne begeben. Darauf haben sich Bund und Länder am Donnerstag geeinigt.
Einreisende aus der EU müssen in Deutschland nicht mehr in Quarantäne
Die Verpflichtung für alle in Deutschland ankommenden Reisenden, sich für zwei Wochen in Quarantäne zu begeben, wird gelockert. Wer aus EU- oder Schengen-Staaten (einschließlich Großbritannien) nach Deutschland einreist oder nach Deutschland zurückkehrt, muss sich bald nicht mehr in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben. Die Quarantänepflicht gilt nur noch für „Einreisende aus Drittstaaten“, also Einreisende aus Nicht-EU-Staaten.
Die Entscheidung wurde am Donnerstag von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen bekannt gegeben, wo die neue Regelung bereits umgesetzt wurde. Auch in Rheinland-Pfalz ist es bereits in Kraft und wird in den kommenden Tagen bundesweit in Kraft treten, da jedes Bundesland die Feinheiten ausarbeitet.
Entscheidung bringt dringend benötigte Klarheit
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sagte, die neue Regelung schaffe Rechtssicherheit für die Menschen, insbesondere in den Grenzregionen. „Wir senden auch eine klare Botschaft an unsere Nachbarländer, [dass wir] auf dem Weg zurück zur europäischen Normalität sind“, sagte er. Deutschland werde die Corona-Krise erst überwunden haben, „wenn die europäische Freizügigkeit für Personen, Waren und Dienstleistungen vollständig wiederhergestellt ist“.
Als Teil der laufenden Bemühungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus gilt in Deutschland seit dem 9. April die Quarantäneverordnung. Gemäß der Verordnung mussten sich alle Reisenden nach dem Grenzübertritt direkt zu ihrer Unterkunft begeben und 14 Tage lang isoliert bleiben. Sie galt nicht unter anderem für Pendler, Saisonarbeiter, Polizei oder Gesundheitsämter.